Das Ende der Welt - Cascada del Fin del Mundo

Das Ende der Welt – El Fin del Mundo - Mocoa Putumayo                           <  >
Entgegen der Vorstellung, die wir normalerweise über das Ende der Welt „El Fin del Mundo“ haben, eröffnet sich hier ein sehr entgegengesetztes und überwältigendes Bild - inmitten des Regenwaldes des Amazonas können wir in der Vielfalt der Grüntöne exotische Vögel frei fliegen sehen. Wir können die Kraft der Natur und des Wassers, wenn es aus den Felsen in einen Abgrund von 75 m heraussprudelt hautnah spüren und erleben.

 

Vielleicht ist dieser magische Wasserfall das bestgehütete Geheimnis des Putumayo, verloren gegangen zwischen den Bergen, die Mocoa und Villagarzón trennen. Eingebettet in das Gebirge del Churumbelo und in dem gleichnamigen Nationalpark finden wir diesen Wasserfall an dessen höchsten Punkt, nämlich auf 820 m. Hier breitet sich eine Serie an Wasserfällen vor uns aus, die nur so in ihrer smaragdgrünen Farbe erstrahlen.

Den Ausgangspunkt bildet eine Posada (rustikale Finca, die zum Ausruhen dient). Von dort wandern wir in ca. 1,5 h auf einem 5 km langen Weg, um zum höchsten Punkt zu gelangen, zum „Fin del Mundo“. Eine Mischung aus Gräsern und Erde führt uns zu einer Hängebrücke aus Holz, auf der wir die lebendigen Gewässer des Rio Mocoa überqueren sollen. Im Anschluss gelangen wir auf einen Pfad bis zu dem Haus der Familie, die Eigentümer des Großteils des Territoriums rund um das „Fin del Mundo“ ist.

 

Hier werden die Touristen mit einer kleinen Einführung empfangen, denn die Gemeinde möchte sich um einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umgebung bemühen. Um den Wanderpfad regelmäßig auszubessern wird ein kleines Eintrittsgeld genommen. Außerdem wird es den Besuchern so ermöglicht mit einem Führer die Gegend zu erkunden, denn in den Wirren der Vegetation des Regenwaldes kann man sich alleine leicht verlaufen. Darüber hinaus ist es möglich Aktivitäten am Wasser zu machen. Ausgebildete Guides zeigen euch wie man in der Schlucht oder am Wasserfall klettert.

 

Der Aufstieg beginnt noch ruhig. An allen Seiten glitzern Wassertropfen und Wasserfäden in dieser undurchdringlichen Vegetation. Es kann plötzlich starke Regenfälle geben, die uns an die Kraft der Natur erinnert. Sich diese Pfade langsam hochzuschlängeln ist lange nicht so anstrengend, wie einen Hügel in den Bergen zu bezwingen. Der Pfad ist sehr abwechslungsreich und lässt die Möglichkeit wieder nach Luft zu schnappen. Am Wegesrand gibt es sogar immer wieder Einheimische, die Wasser, Café oder süße Ananas verkaufen, um die Energie wieder aufzuladen.

Nach einer Stunde stehen wir vor dem „Pozo negro“, ein natürliches Schwimmbecken mit einer Tiefe von 8,5 Metern, welches uns zum Baden einlädt. Ein weiterer Höhepunkt bildet eine Brücke geformt aus den Felsen und Steinen, die durch die Bewegung des Wassers in der Schlucht Dantayaco entstand. Ihr Name geht zurück auf das Vorkommen von Tapir Arten (Danta) in diesem Teil des Waldes. Er bezieht sich auf den größten Reichtum der Region, das Wasser (in der Sprache der Inga „yaco“ genannt). Wir sind fast am Ziel, denn dieser Flusslauf versorgt mit ihrem Wasser auch den Wasserfall „Fin del Mundo“.

 

Wo die Felsen verschwinden, sich alles öffnet und das Wasser nur noch einen Ausweg findet, sich 75 Meter in die Tiefe zu stürzen, sind wir am Ende dieses magischen Pfades „am Ende der Welt“ angelangt. Vor uns eröffnet sich ein Panorama mit Blick auf die Weite der Churumbelos-Wälder. Ganz weit hinten sehen wir ein paar Häuschen von Mocoa. Hier inmitten der Geräusche des Wassers und der Vegetation eingehüllt, finden wir Frieden. Wir finden unsere Verbindung mit der Natur, ohne Verschmutzung, ohne Gewalt.

 

 

Unser Reisebaustein El Fin del Mundo ist kombinierbar mit jeder anderen Region auf einer Rundreise durch Kolumbien.